SSC Audax D1 – Rheno Volleyball 1 / 3:1 (25:17, 21:25, 26:24, 27:25)
Der neunte Tag vor Weihnachten. Rheno Volleyball 1 besetzt den zweiten Tabellenplatz. «Das läuft auf ein kurzes, schmerzhaftes Spiel für uns heraus», denken wir. Beim Einschlagen prallen die Bälle der Gegnerinnen gezielt und hart neben uns auf dem Boden auf. «Das wird schwierig», vermuten wir. Dann beginnt das Spiel.
Wir sind überrascht: Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zugegeben, wir profitieren von Rhenos Eigenfehlern – leisten uns aber selber auch einige. Unser Mittelblock agiert hervorragend und eine prächtige Finte von Rahel ist nicht zu erreichen. Der erste Satz endet 25:17 für uns. Und Adi ist überzeugt davon, dass wir gewinnen werden (dass er das gedacht hat, sagt er allerdings erst nach dem Spiel).
Bei uns geht es mit gleicher Aufstellung in den zweiten Satz. Rheno spielt mit neuer Passeuse und wir essen Gummibärli – so hat jede Mannschaft ihre eigene Taktik. Wieder ist es ein langsames Spiel, wir kriechen beidseits Punkt für Punkt voran. Diesen Satz entscheidet Rheno mit 25:21 für sich.
Im dritten Satz zieht Rheno tatsächlich mit 3 (!) Punkten davon. Diesen Sicherheitsabstand wahren wir unfreiwillig während langer Zeit. Adi meint, wir sollen nicht verzweifeln, sondern uns Punkt für Punkt herankämpfen. Diesen Rat beherzigen wir, und plötzlich lautet der Spielstand 23:22. Dann 24:24. Und schliesslich 26:24 für uns. Wow!
Der vierte Satz startet um 22.09 Uhr. Während andere schon schlafen, kämpfen wir traditionsgemäss um jeden Punkt. Wir tun uns schwer. Rheno hat vom Smashen aufs Finten umgestellt und erwischt uns immer wieder in der Mitte. Oder platziert den Ball gekonnt in die Ecke bei Position 1. Auch einige nicht erreichbare Blockabpraller auf unserer Seite, leichtfertige Eigenfehler und Missverständnisse fordern uns. Adi nennt es im zweiten Timeout ein «zerzaustes Spiel». Als Rahel und Sandra in einer schnellen Kombination den entscheidenden Punkt holen, realisieren wir erst gar nicht, dass wir gewonnen haben – die Zähltafel zeigt noch 26:25. Aber als Adi und der Rest der Mannschaft aufs Feld kommen, bricht das Freudengumpe und -geheule doch noch aus: 27:25. Weihnachten kann kommen.