, Bühler Rahel

Volley Uzwil 2 - SSC Audax D1 / 3:2 (21:25, 25:16, 25:21, 26:28, 15:5)

Frust auf seinem Höhepunkt?

Am Ende der Vorrunde beklagen wir den 2.letzten Tabellenplatz und treffen auf ein Uzwil, das mit einer uns fast unbekannten Mannschaft und altbekanntem Trainer hinter uns rangiert ist. Wir wissen: Pflichtsieg, denn Abstieg ist keine Option. Die Ausgangslage ist trotz Drucksituation und einigen Absenzen gut: 8 gesunde Frauen (ok, 1 davon halbgesund) treten mit Motivation auf Sieg an, «challenge accepted» von: Martina, Simona, Aleks, Manu, Julia, Oli, Yvonne, Annika, Helmut als D1-Trainer und Coach.   

Und hier geht's weiter zum Mittwochabend-Krimi vom 21.12.22: 

In Satz 1 punkten wir mit guten Services, schnittigen Angriffen und sicherer Verteidigung. Eine kleine Baisse müssen wir ab 16:9 verzeichnen, wir lassen die Gegnerinnen auf 17:15 herankommen. Das Time-Out bringt nicht gleich den gewünschten Turnaround, Uzwil gleicht aus. Unser Service wird stabil, einige Eigenfehler von den Uzwiler-Frauen bringt uns auf 22:18. Noch 1, 2 Dramapunkte hin und her und wir schliessen den Satz sicher, und doch immer noch ein wenig aufgeregt, mit 25:21 ab.  

Im 2. Satz schenken sich beide Frauen-Teams nichts. Im Ping-Pong klettern wir uns die Punktekarten hoch, bis sich das Gegner-Team auf 7:10 verabschiedet. Am Service wehren wir uns klar dagegen, 9:10. Uzwil nimmt Vorsprung auf 14:10, wir leiden an chronischer Ungenauigkeit, vielen Verteidigungslücken gepaart mit einer eher plötzlich angezogenen Handbremse. Die Uzwilerinnen scheinen überall, sind angriffsstark, wir kommen immer mehr in die Defensive. Bei 11:19 ein Time-Out, ein zu leises Aufbegehren danach lässt uns auf 16:25 enden. Ähnlich in Satz 3: Ab 6:6 starten allerdings wir durch, bei 10:6 zwingen wir Uzwil zu einem Time-Out. Den Punkteabstand können wir bis 12:12 halten, wir kämpfen bis zum Time-Out bei 17:18. Den Satz beenden wir nicht, wie wir ihn angefangen haben, und geben ab Punkt 20 auf: der 3. Satz geht mit 21:25 an das Team Uzwil.  

Bei 7:5 schaue ich zum ersten Mal im 4. Satz auf die Punktetafel. Endlich wollen wir keinen Schönheitswettbewerb mehr gewinnen und spielen den Gegnerinnen die Bälle "gruusig" vor die Füsse, kratzen die Bälle unbequem vom Boden weg, es kommen weniger Unstimmigkeiten in der Job-Aufteilung auf dem Feld vor. Im Time-Out stellt Coach Helmut fest, dass "wir dafür da sind". Recht hat er. Mal sie, mal wir, bei 16:16 treffen wir uns wieder. Und dann, was folgt, Kinder, Kinder, ist kriminell. Das Frauenteam aus Uzwil kommt auf 24 Punkte, der Satz- (und Match-)Sieg scheint vergeben. Wir schaffen mit einer stabilen Teamleistung jedoch den Turnaround und können den Satz mit 28:26 für uns entscheiden.  

Die Euphorie des Satz-Sieges reicht bis 4:0, als die Uzwilerinnen uns wortwörtlich wieder in der Verteidigung in die Knie zwingen und uns den erarbeiteten Vorsprung abringt. Grosse Unsicherheit und verfrühte Enttäuschung macht sich breit, die den nun kommenden Untergang einläuten. Uns verlässt der Mut und wir vergeben den letzten und 5. Satz an die Uzwilerinnen mit 5:15.

Frust muss hier ein Zeichen von Ehrgeiz sein und uns dazu führen, dass wir den langjährigen Platz in der 3. Liga nicht kampflos aufgeben sollten. Eine sehr gute Grundlage für den 2. Teil der Saison 22-23. Auf die Rückrunde freue ich mich persönlich sehr, denn es stehen einige Rechnungen offen. ;-) Und falls einige vom SSC Audax den Abend einmal nicht vor Netflix verbringen wollen, freuen wir uns wahnsinnig über moralische Unterstützung an den kommenden Spielen.